Daniel Buchheit - The Future League
Kunst am Bau Wettbewerb - Haus der Zukunft, Berlin - 3.Preis

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Ausgangspunkt des Vorschlags ist das historische Vorbild ein öffentliches Haus - wie das Haus der Zukunft - mit geeigneten Schutzpatronen auszustatten. Die Schutzpatrone sind eine Art externer, oft überirdischer Beistand, der dem Haus und seinen Nutzern - zumindest ideell - hilft und zur Seite steht.

Superhelden und –heldinnen eignen sich gemäß den „historischen“ Comic-Erzählungen des 20. Jahrhunderts und Dank ihrer Erfahrung mit dem Helfen und der Zukunft gut für die Rolle der Schutzpatrone. Sie öffnen mit ihrem popkulturellen Ursprung ein interessantes Spannungsfeld zum traditionellen Schutzpatron-Konzept.





Superhelden fast immer als „unsere“ Alter Egos angelegt. Wobei mit „uns“ normale Menschen also die Besucher des Hauses der Zukunft gemeint sind. Beispiele hierfür sind der Schüler Peter Barker und sein Alter Ego Spiderman. Die Superfähigkeiten, über die sie im Gegensatz zu normalen Sterblichen zusätzlich verfügen, kommen diesen Helden bei ihren Herausforderungen zugute.
Die Superhelden dienen offensichtlich als Projektionsflächen für „unsere“ Wünsche und Bestrebungen. Dieses Projektionsphänomen gab es auch schon bei den Vorbildern der Superhelden, den antiken Heroen. Eine Fülle von wissenschaftlichen Arbeiten und Beiträgen weist die Verbindung der antiken Götterwelt zu den Superhelden von den Olympiern mit den Superhelden von X-Men (Marvel) oder der Justice League (DC-Comics) nach. Tatsächlich lassen sich die Verbindungen der Comics mit dem antiken Götterolymp als Tableau universeller Helden-Archetypen lesen.
Diese Helden-Archetypen bilden die Basis der Future League Helden.





Die vermeintlichen Schutzpatrone der „Future League“ präsentieren sich entweder passiv und nachdenklich oder dynamisch und unkoordiniert. Sie wirken in jedem Falle nicht so, als ob sie die Zukunft im Alleingang lösen würden. Auch wenn Superhelden unsere Fantasie stimulieren und ein Ansporn sein können – so legt diese Arbeit nahe, dass „wir“ die Zukunft doch selber in die Hand müssen. Und wir können gleich im Haus der Zukunft damit beginnen.